
Wir reden herum und trauen uns nicht die tatsächlichen Probleme anzusprechen.
Nicht Wissen war ja schon immer teuer.
Doch wenn es gar nicht um Wissen geht, wird es bald eine virtuelle Farce!
Ein Beispiel ist die ewige Talentsuche.
Ein Talent ist jemand der etwas besonders gut kann was andere nicht können. Es fällt ihm leicht und er weiß auch gar nicht warum andere es nicht hinkriegen. Niemand kann erklären warum er es so gut kann und wo er es her hat. Es gehört zu seinem Dasein – es ist einfach aufgrund seines Körpers, seines Lebens und seiner Entwicklung entstanden. Nicht aufgrund seiner Erfahrung! Es ist allein Sache des Gefühls. Das wird leider immer wieder verwechselt! Hier ergibt sich aber eine Parallele zur Idee, die ebenfalls nichts mit Erfahrung zu tun hat. Auch das wird immer wieder verwechselt! Aber die Tatsache, das jemand etwas jahrzehntelang gemacht hat, sagt noch nichts darüber aus, ob er es auch gut gemacht hat. Auch hier gibt es hervorragende Talente, die sich ein ganzes Leben lang durchmogeln ohne diese Tätigkeit wirklich zu beherrschen…
Talent ist allein Sache des Gefühls. Es hat nichts mit Wissen oder Erfahrung zu tun.
Das ist der Grund warum HR-Abteilungen keine Talente finden können. Menschen mit Talent können Talente finden. Eben weil es Sache des Gefühls ist.
Gefühle funktionieren aber nicht so wie wir es beschreiben. Gefühle lassen sich ohnehin nur sehr schwer beschreiben und meistens wird nur Blödsinn darüber erzählt. Denn das Wort, auch das geschriebene Wort, kommt vom Denken her und beruht auf Wissen.
Auf der Gefühlsebene wird anders kommuniziert. Es gibt vielleicht Worte, die nahe heran kommen – wie z.B. Intuition. Es gibt natürlich populäre Gefühle wie z.B. Liebe oder Angst, die wir zahlreich und gerne beschreiben – aber wie gesagt: Worte = Wissen = Denken
Ja, aber wie zum Kuckuck soll man denn jetzt vorgehen um…!?
Genau! So eben nicht! Du kannst es nicht wollen und irgendwie vorgehen. So funktioniert es nicht.
Um auf der Gefühlsebene zu kommunizieren muss man sehr talentiert sein. Das kann man nicht studieren und das kann man nicht lernen. Das muss echt sein. Man muss sich auf Menschen einlassen können. Man muss sich für Menschen interessieren. Aber nicht aus wissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Interessen heraus!
Und genau hier liegt das Dilemma. Wir glauben wir wissen. Wissen spielt aber in dieser Ebene gar keine Rolle. Trotzdem glauben wir, mit Worten könne man alles Regeln.
Wir sagen z.B. immer: „Menschen brauchen Anerkennung und Wertschätzung!“
Ja, das brauchen sie aber nur, wenn etwas anderes fehlt!
Was fehlt?
Seelischer Kontakt!
Wir sind seelisch verhungerte!
Vor der Zeit, der menschengemachten Komplexität, brauchten wir keine Sprache. Wir haben allein auf der Ebene der Gefühle kommuniziert. Manche sagen auch auf der Herzens oder Seelenebene.
Wenn ich z.B. sage: „fang mal mit sprechen an“, dann meine ich das als Einstieg in echte Kommunikation, in der ich versuche dem Menschen näher zu kommen. Ich will nicht Wissen wie es dem Mitarbeitenden gerade geht oder wie er klar kommt mit seiner Situation und was man denn ändern sollte. Ich will wissen, was er für ein Mensch ist und was ich wirklich tun kann um seine Situation zu verbessern, damit er besser üben kann und sein Talent vom Könner zum Meister entwickelt.
Hier sind die meisten Manager bereits ausgestiegen und schütteln ihre Köpfe. „Das ist hier ein Unternehmen! Wir müssen hier Geld verdienen – EBIT – ist das Stichwort…!“
Ja und? Wo ist das Problem? Das versteht heutzutage jeder Mensch! Der muss nämlich auch Geld verdienen, der Mensch – Miete – Strom – Essen ist das Stichwort!
Und ist der Manager nicht auch ein Mensch der Miete – Strom – Essen muss!?
Wir nutzen Ausreden weil wir nicht (klar-)nachkommen.
Management ist eine soziale Technologie aus der Geschichte. Sie bezieht ihre heutige Daseinsberechtigung allein aus dem System und seiner Ordnung. Überall dort wo diese Ordnung erodiert, wird eine Art Selbsterhaltungstrieb in Gang gesetzt. Nebelkerzen werden angezündet. Man holt sich Berater ins Haus. Kulturentwicklungsprogramme und Tischtennisplatten werden installiert.
„Jetzt ist wieder alles gut“, so sagt man. Wo? Wer sagt das? Ach ja, der Manager auf der Vorstandssitzung: „Wir haben Maßnahmen ergriffen…“
Ja, „ergriffen“ ist das passende Wort. Ich bin auch immer ganz ergriffen wenn mich an dieser Stelle das Mitleid packt und ich ihn in den Arm nehmen möchte, diesen Manager, um ihn dann einfach nur zu drücken…GANZ FEST zudrücken! Äh, sorry😊 kurzer Aussetzer…😊