Ohne Führungskraft!

Vorab möchte ich betonen, dass ich hier lediglich über eine Position in einem System spreche und nicht über bestimmte Menschen! Liebe Führungskräfte, ihr leistet tolle Arbeit! Ich war selbst über 20 Jahre Führungskraft und spreche aus Erfahrung.

Und wo wir grad über Führungskräfte sprechen…

Also, ehrlich gesagt, mir ist immer noch nicht klar wofür wir eigentlich Führungskräfte brauchen!?

Diese Position ist im doppelten Sinn falsch und überflüssig.

Ein Symptom das Symptome behandeln soll?

Wozu brauchen wir eine Führungskraft?

Verschiedene Quellen:

„Eine Führungskraft ist wichtig, um verschiedene Aufgaben zu erfüllen:

Richtung und Vision: Eine Führungskraft definiert die strategische Ausrichtung und Vision des Unternehmens oder Teams. Sie legt Ziele fest und schafft einen klaren Rahmen für die Arbeit.

Motivation und Inspiration: Eine Führungskraft motiviert und inspiriert Mitarbeiter, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Sie schafft ein positives Arbeitsumfeld, fördert Engagement und erhöht die Arbeitszufriedenheit.

Koordination und Organisation: Eine Führungskraft koordiniert und organisiert die Ressourcen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Sie plant, delegiert Aufgaben und überwacht den Fortschritt, um sicherzustellen, dass alles reibungslos abläuft.

Kommunikation und Zusammenarbeit: Eine Führungskraft fördert eine offene Kommunikation und effektive Zusammenarbeit innerhalb des Teams oder der Organisation. Sie schafft eine Kultur des Austauschs und der Zusammenarbeit, um gemeinsame Ziele zu erreichen.

Entscheidungsfindung: Eine Führungskraft trifft fundierte Entscheidungen, basierend auf Fachwissen und Erfahrung. Sie bewertet Optionen, berücksichtigt Risiken und Chancen und trifft letztendlich Entscheidungen, um das Unternehmen voranzubringen.“

Kurz gesagt: eine Führungskraft ist da, um eine klare Richtung vorzugeben, Mitarbeiter zu motivieren, Ressourcen effizient zu nutzen, die Zusammenarbeit zu fördern und fundierte Entscheidungen zu treffen – alles mit dem Ziel, den Erfolg des Unternehmens oder Teams zu gewährleisten.

Man benötigt also eine Führungskraft weil die Mitarbeitenden selbst nicht in der Lage sind so etwas zu organisieren und zu tun! Sie brauchen Anleitung-Steuerung-Management.

KOMPLETTER UNSINN!

Menschen brauchen weder Anleitung/Führung noch Steuerung oder Management!

Das brauchen sie nur, in Systemen in denen sie eine „Rolle“ spielen und ihre Potentiale unterdrücken müssen. In Systemen, in denen sie aus ihrer normalen, auch Privat oder Freizeit genannten Welt herausgedacht und in eine andere, Arbeit genannte Welt* hineingezwungen werden.

Aber man muss doch klare Profile haben und definieren wer wofür zuständig ist!?

Nein! Braucht man nicht!

Wenn das Grundproblem verstanden ist und sich alle einig sind, dass sie gemeinsam, die tatsächlich zu erledigende Arbeit auch erledigen wollen, dann benötigt man nur noch ein paar Rahmenbedingungen und Prinzipien um loszulegen.

Ja, so einfach ist das! Wenn man jetzt noch die entsprechenden Talente zusammenbringt, dann kann es zu echter Höchstleistung kommen.

Managen kann man das nicht! Steuern kann man das nicht! Lernen kann man das nicht!

Man kann viel üben, wenn man das Talent dazu hat. Mehr aber nicht!

Angenommen wir wissen jetzt, dass die Position der Führungskraft ein Symptom für ein falsches System ist. Wir haben aber nun einmal Führungskräfte in den Unternehmen. Was machen wir also damit?

Wir ändern die Aufgaben der Führungskräfte entsprechend der Rahmenbedingungen und Prinzipien.

Eine Aufgabe könnte z.B. sein, das Team in die Lage zu versetzen, sich selbst zu organisieren. Eine weitere Aufgabe könnte sein, wesentliche Entscheidungen im Team(-Konsent) zu treffen.

So entfallen Schritt für Schritt Aufgaben, die sonst die Führungskraft übernommen hat. Die Führungskraft bleibt aber Teil des Teams und sorgt mit seinem Talent z.B. vorerst dafür, dass Rahmenbedingungen und Prinzipien beachtet werden.

Kurz gesagt sorgt die Führungskraft, im Übergang zum neuen temporären System dafür, dass sich ihre Position im Team auflöst. Ja richtig! Jede Position sollte das Ziel haben sich selbst überflüssig zu machen!

Die neue Definition und Übersetzung der falschen Bezeichnung „Rolle“ sollte dann eher „Aufgabe“ lauten. Eben weil der Begriff „Aufgabe“ eher darauf hindeutet, dass es sich um ein komplexes temporäres Problem handelt.

Natürlich liegt dahinter die Grundüberzeugung, das alle technisch funktionalen, also komplizierten Probleme, bereits in einfach zu bewältigende Prozesse angelegt wurden/werden.

*Welt: natürlich gibt es nur eine Welt. Dieser Welt kann es auch leider völlig egal sein, wie wir sie bezeichnen oder aufteilen. Jede Aufteilung ist eine Reduzierung von Komplexität. Problem: Dadurch das man komplexe Systeme aufteilt oder reduziert, zerstört man sie.

Man kann komplexe Zusammenhänge nicht dadurch bewältigen das man sie zerlegt oder aufteilt! Man kann sie nur bewältigen in dem man ihnen mit ebenso komplexen Strukturen begegnet.

Hilfreicher Gedanke in Richtung moderner Betriebsorganisation: möglichst komplette Vernetzung interner Strukturen!